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1293. Februar 25. Striegau.

5 Kal. Marc.

Bolko, Herzog von Schlesien, Herr von Fürstenberg, urkundet, dass sein Ritter Poltzko genannt von Schnellenwalde ihm verkauft hat sein Dorf einst polnisch Wadochewitz, nun aber nach deutschem Rechte Wisintal (Wiesenthal) genannt in seinem Fürstenthume bei Heinrichau gelegen um 550 Mark Silber tunc in nostro dominio currentis ponderis et monete circa (Tagmann, schles. Zeitschr. I. 56 Anm. 1 will lesen citra) unum lottonem puri (von Stenzel Anm. 175 so erklärt, dass an der völligen Feinheit jeder Mark ein Loth oder 1/16 fehlen dürfen, diese also 15löthig sein dürfen). Das Dorf besteht aus 27 1/2 Zinshufen, deren jede jährl. 1 Mk. gangbaren Silbers und einen Malter Dreikorn (Weizen, Korn und Hafer) zu entrichten hat, wozu sich auch die Bauern durch das Homagium verpflichtet haben. Die Scholtisei hat 3 Hufen, eine Schenke, den dritten Pfennig vom Gerichte, einen Fleischer und Bäcker, eine von allem Dienste freie Hufe, einen Fischteich und eine Mühle, einen Hopfengarten und einen dem Hopfener zustehenden Garten, und eine am Dorfe liegende Wiese, alles frei dem Herrn des Dorfes gehörig. Dieses Dorf nun giebt jetzt der Herzog an das Kloster Heinrichau tauschweise gegen die Dörfer Richenow (Reichenau) und Qualisdorf (Quolsdorf), indem er das, was jenes Dorf etwa mehr werth ist, als zu seinem und seiner Gemahlin Beatrix Seelenheil gegeben ansieht, annullirt alle etwa sonst noch hierüber vorhandenen Urkunden und setzt fest, dass fortan Niemand mehr hier Mühlen bauen, Vieh weiden, fischen oder sonst Schaden anrichten dürfe, wogegen von den Zinshufen dem Herzoge dieselben Dienste geleistet werden sollen wie sonst von den Stiftsgütern im Herzogthume.

Z.: Ludwig von Hakeborn des Herz. Schwager, Witigo v. Kittlitz, Graf Jaroslaus v. Habendorf, Graf Ulrich v. Lüben, Graf Heinr. Samborwiz, Gozco Vogt v. Münsterberg. Ausgef. durch den Hof-Protonotar Siegfried.


Aus dem Or. mit dem S. des Herzogs, jetzt im Domarchive asservirt, bei Stenzel, Gründungsb. v. Heinrichau S. 93.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.